Die Arbeit an meiner Dissertation zur
Do-it-yourself-Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 fördert
zuweilen Quellenkuriosita zutage, von denen nicht sicher ist, ob sie am Ende
auch Gegenstand der Ausführungen werden können. In ihrer ungewollten,
zeitbedingten Komik verdienen sie es aber dennoch, präsentiert zu werden, wenn
nicht in wissenschaftlicher, so doch vielleicht in
impressionistisch-essayistischer Manier. Heute soll der Anfang gemacht werden.
Wir befinden uns im Jahr 1958; an einem Sommertag im Juni
versammelt sich eine Schar prominenter WirtschaftswissenschaftlerInnen aus
verschiedenen Ländern – von Schweden bis
Nigeria – in der beschaulichen Schweiz und unterhält sich über die zukünftigen
Potentiale des Do-it-yourself-Gedankens.
Insbesondere die anwesenden Frauen weisen auf die Gefahren
dieses Phänomens hin:
Frau E. Heyman (GB): „Sie weist auch darauf hin, was eine Familie unter einem ‚Do-it-yourself‘-Enthusiasten zu leiden hat. Es bleibt in der Regel der Gattin überlassen, die Unordnung wieder aufzuräumen, die ihr Mann verursacht hat.“
Frau E. Heyman (GB): „Sie weist auch darauf hin, was eine Familie unter einem ‚Do-it-yourself‘-Enthusiasten zu leiden hat. Es bleibt in der Regel der Gattin überlassen, die Unordnung wieder aufzuräumen, die ihr Mann verursacht hat.“
Dagegen Frau E. Hirsch (USA), die zuvor schon ein Referat
über die Do-it-yourself-Bewegung in den Vereinigten Staaten gehalten hat: „„Als
Beispiel der ‚Do-it-yourself‘-Bewegung zitiert sie den Fall, wo die Ehefrau in
der Bastler-Werkstatt nicht zugelassen wird und somit auch nicht aufzuräumen
braucht.“
Frau Goes aus Dänemark wiederum pflichtet Frau Heyman zu: „Frau
Groes stimmt mit Frau Heyman darin überein, dass die Gattin unter der
‚Do-it-yourself‘-Bewegung zu leiden hat.“
Nun wendet sich aber Herr Brüschweiler aus der neutralen
Schweiz an die versammelten Damen und legt den Konflikt bei: „Verschiedene Damen
haben sich in der Diskussion darüber beklagt, dass das ‚Do-it-yourself‘
lediglich dazu führe, dass die Frauen nachher die vom Mann hinterlassene
Unordnung aufräumen müssen. Dazu kann er nur sagen: Meine Damen, Sie haben ihre
[sic!] Männer schlecht erzogen.“
Was lernen wir daraus: Erziehung ist die Basis einer guten
Beziehung!